Auszeichnung als gute gesunde Schule 2022

Das Landesprogramm für die gute gesunde Schule wurde bereits 2019 ins Leben gerufen, im Schuljahr 2021/2022 nahm das Gymnasium Fürstenried das erste Mal daran teil. Die zentralen Ziele des Programms sind die Etablierung von Prävention und Gesundheitsförderung in bayrischen Schulen. Dabei soll diese sowohl bei Schülerinnen und Schülern, als auch bei Lehrkräften und weiterem an der Schule tätigen Personal ankommen. Schulen können sich mit mindestens zwei unterschiedlichen Projekten aus unterschiedlichen Bereichen bewerben, um als gute gesunde Schule ausgezeichnet zu werden. Dabei soll ein Projekt aus dem Bereich Verhaltensprävention wie bspw. Aufklärung, Bildung oder Kompetenzentwicklung kommen und ein Projekt die Verhältnisprävention (z.B. gesundheitsförderliche Gestaltung räumlicher oder sozialer Bedingungen) bedienen. Gleichzeitig können unterschiedliche Themenbereiche unterstützt werden, wie bspw. Ernährung, Bewegung oder Suchtprävention. 

Am Gymnasium Fürstenried liefen im vergangenen Schuljahr viele verschiedene Projekte, die dokumentiert wurden und als Bewerbung zur Auszeichnung zur guten gesunden Schule eingereicht wurden.

Ein Beispiel aus dem Bereich der Verhaltensprävention war das Projekt zur Reduktion des Konsums von Süßgetränken der Fachschaft Biologie, das in den 5. und 6. Klassen durchgeführt wurde.

Die Idee zum Projekt entstammt Beobachtungen von den Schülerinnen und Schülern in der Pause durch die Lehrerinnen und Lehrer der Fachschaft Biologie. Es fiel insbesondere in den vergangenen Jahren wiederholt auf, dass viele Schülerinnen und Schüler der Unterstufe häufig mit Süßgetränken wie Spezi, Limonade oder Energy Drinks anzutreffen waren und offenbar das Bewusstsein für einen gesundheitsbewussten Getränkekonsum fehlte. Daher wurde das Projekt mit dem Ziel gestartet, ein Bewusstsein für gesundheitsbewussten Getränkekonsum zu schaffen und den Konsum zuckerhaltiger Getränke zu reduzieren. 

Zum Auftakt des Projekts wurde den Schülerinnen und Schülern ein Formular ausgeteilt, in dem sie den Konsum von Getränken täglich über eine Woche hinweg sammeln. In der nächsten Phase wurde eine Sammelauswertung der Getränketagebücher der jeweiligen Klasse vorgenommen. Die Ergebnisse wurden den Schülerinnen und Schülern präsentiert. In einer nächsten Phase schloss sich eine Untersuchung der Inhaltsstoffe der am häufigsten konsumierten Süßgetränke an. In diesem Rahmen erstellte auch jede Schülerin bzw. jeder Schüler noch einmal eine Bilanz über den selbst durch Süßgetränke aufgenommenen Zucker. Dazu wurden Modelle erstellt, in dem für jedes Süßgetränk Zuckerwürfeltürme gebaut wurden, um zu veranschaulichen, wieviel Zucker in einem Getränk enthalten ist. Ausgewählte Türme wurden in einem Schaukasten ausgestellt. Der Schaukasten sollte das ganze Schuljahr über erhalten bleiben, um die Schülerinnen und Schüler nachhaltig den Zuckergehalt der Getränke vor Augen zu führen. 

Die Auswirkungen des Zuckerkonsums wie bspw. das erhöhte Risiko zu Übergewicht, Zahngesundheit oder Diabetes wurden im Anschluss im Unterricht in erarbeitet.

Ein Projekt aus dem Bereich der Verhältnisprävention war das von Frau Schneider zusammen mit dem Wahlkurs „Lesehöhle“ durchgeführte Projekt „Stille Pause in der Lesehöhle“.

Das Projekt wurde initiiert, da es aufgrund der sehr lauten Pausenhalle, die von vielen Schüler*innen geteilt wird und wenig Ausweichraum lässt einen akuten Bedarf an ruhigen Rückzugsmöglichkeiten gab. Räumliche Möglichkeiten der Bibliothek waren vorhanden. Im Rahmen eines Wahlkurses wurde die Lesehöhle zunächst aufgeräumt und ansprechend gestaltet, beispielsweise mit Plakaten, einer Gruppierung des Raums in kleine Rückzugsorte etc. Anschließend wurden im Schulhaus zahlreiche selbst gestaltete Plakate sowie Flyer in den unteren Klassen verteilt, die die Schüler*innen in die Lesehöhle, auch explizit zum Ausruhen und Entspannen einluden.

Jeweils zwei Mitglieder des Wahlkurses standen täglich in der Pause in der Lesehöhle bereit, um für Ruhe zu sorgen (i. d. R. gar nicht nötig), Bücher zu verleihen und zurückzunehmen sowie Fragen zu beantworten.

Auch weitere Projekte wurden durchgeführt und dokumentiert. So liefert beispielsweise auch der seit vielen Jahren etablierte Wahlkurs „Mediatoren“, der letztes Jahr von Frau Krüsken und Herrn Zischka geleitet wurde viele Elemente u. a. zur Vermittlung von Lebenskompetenzen. Präventionsprojekte, organisiert von Frau Maug als Suchtpräventionsbeauftragte bis Ende letzten Jahres tragen ihren Teil zur guten gesunden Schule bei, wie etwa das Projekt „Klicksalat“, „Konsum“ oder „SNAKE“.

Die Fachschaft Sport war ebenfalls maßgeblich an der Auszeichnung beteiligt, so bedient der angebotene Lehrersport auch das Themenfeld „Lehrergesundheit“ und Wahlkurse wie Förderschwimmen oder Badminton bieten den Schülerinnen und Schülern auch über den regulären Sportunterricht hinaus noch weitere Gelegenheit, sich sportlich aktiv zu betätigen. Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich Verhältnisprävention ist auch der neu eingerichtete Fitnessraum, der sowohl Schülerinnen und Schülern im Rahmen von einem Wahlkurs die Möglichkeit der sportlichen Aktivität bietet, aber auch Lehrerinnen und Lehrern sowie anderen an der Schule tätigen Personen offensteht.

Das Resultat der Einreichung der Projekte führte Ende des letzten Schuljahres zur Auszeichnung des Gymnasiums Fürstenried als gute gesunde Schule. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und sehen diese auch als Ansporn, unsere Arbeit in den unterschiedlichen Projekten fortzuführen und die Gesundheitsförderung weiter voranzutreiben. Den Abschluss der Auszeichnungsrunde des Schuljahres 2021/ 2022 stellt die Auszeichnungsveranstaltung am 05.12.22 dar, in der alle ausgezeichneten Schulen u. a. von Kultusminister Piazzolo und Gesundheitsminister Holetschek geehrt werden sollen.

Auch im aktuellen Schuljahr ist das Gymnasium Fürstenried gewillt, die erneute Auszeichnung zu erhalten. Teilweise mit Projekten, die bereits im letzten Schuljahr durchgeführt worden, teils auch mit neuen Projekten, zu denen die Planungen bereits angelaufen sind.

Martin Steinböck