Am Donnerstagnachmittag, dem 23. Oktober 2025, führten wir unsere erste Mock Debate mit dem Titel „Anarchy on Halloween“ durch, um die doch recht komplizierten Abläufe und Formulierungen einer echten UN-Debatte einzuüben, und das alles auf Englisch.
Es war das perfekte Setting: Der Wind blies um die Gemäuer unseres kühlen und mitunter recht schaurig anmutenden Bunkers, als die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen gemeinsam mit Gästen aus Gröbenzell und unserem InGym-Kurs eintrafen. Die Hintergrundgeschichte war folgende: Sämtliche Kreaturen – von Zauberern, Hexen, veganen und herkömmlichen Werwölfen, königlichen Geistern bis hin zu Wetterfeen und Meerjungfrauen – hatten in unserer Simulation eine heimliche Halloween-Party auf Schloss Fürstenried organisiert. Aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände um Mitternacht wurde die Gruppe jedoch mit einem schrecklichen Fluch belegt: Alle Partygäste verwandelten sich schlagartig in jene Kreaturen, deren Verkleidung sie trugen und sollten von nun an bis Halloween 2026 auf das Schloss verbannt sein. Nun galt es, die Gruppe vor einem Ausbruch der Anarchie zu bewahren und sie vor allem vor fleischfressenden Geschöpfen oder gierigen Kobolden zu beschützen.
Zum Glück hatte der weise Zauberer bereits an einem Resolutionsentwurf gefeilt, welcher beispielsweise regeln sollte, wo im Schloss jeder einzelne hausen solle, welche Aufgaben sie jeweils übernehmen können und wie sämtliche Ressourcen fair aufgeteilt werden. Natürlich waren damit nicht alle einverstanden. Der Werwolf wehrte sich vehement dagegen, in Vollmondphasen in der königlichen Hundehütte angekettet zu werden und sprach sich für die Freiheit aller aus. Ebenso wurde diskutiert, wer sich am besten für die medizinischen und emotionalen Belange der Geschöpfe eigne – das Skelett, die Wetterfee oder doch die „crazy nurse“? Nicht zuletzt versuchte „die Hand“ aus der Adams-Family eine Monarchie einzuführen, bei der sie als alleiniger Herrscher über die Gruppe bestimmen sollte. Glücklicherweise konnte dies durch überzeugende Reden einzelner und dank klar geregelter Abstimmungsverfahren abgewehrt werden. Auf diese Weise wurden einige vom Zauberer vorgeschlagenen Klauseln gestrichen, abgeändert und verbessert und es entstand schließlich eine finale Resolution, mit der zumindest die große Mehrheit der Halloween-Gäste einverstanden war. Das friedliche Miteinander während des Jahres des Fluches war also gesichert.
Ein herzlicher Dank geht an unseren ehemaligen P-Seminaristen Filip Vukadin (Q12), der sich den ganzen Nachmittag Zeit genommen hatte, um als Vorsitzender die hitzige Debatte zu moderieren und den Kreaturen die komplexen Abläufe näher zu bringen. Julia Ulmer (Q12) stellte sich kurzerhand als Admin Staff bereit. Emma Kovačević (11. Klasse) bewies sich sehr professionelle stellvertretende Vorsitzende, die es schaffte, unzählige Amendments zu bearbeiten und am Ende sogar noch eine unterhaltsame Umfrage auf die Beine zu stellen.
Wir freuen uns auf weitere Debatten – dann natürlich in einem ernsthafteren Rahmen – in Kooperation mit der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell und dem Oskar-von-Miller Gymnasium in Schwabing.
Happy Halloween!
Text: Sarah Teubel
Bild: Gymnasium Fürstenried




