Geschichte einmal anders

In der 6.Jahrgangsstufe begeben sich die Schülerinnen und Schüler erstmals auf eine Reise in die Vergangenheit. Pyramiden werden erforscht, der Limes erkundet und Steinzeitmenschen wird über die Schulter geschaut. Unvermeidlich taucht irgendwann die Frage auf: Woher wissen wir das alles?

Wer könnte das besser beantworten als ein Archäologe. Am 14. und 15. Oktober besuchte Bernhard Bischler, promovierter Archäologe mit langjähriger Grabungserfahrung, die sechsten Klassen des Gymnasiums Fürstenried, um von seiner Arbeit zu berichten. Im Gepäck hatte er nicht nur jede Menge interessante Geschichten von steinzeitlichen Müllhaufen, Grabungsunfällen und spektakulären Schatzfunden, sondern auch Original-Artefakte aus der Steinzeit: Faustkeile, Axtklingen und Messer, die Menschen vor Tausenden von Jahren hergestellt hatten.

Mit großem Interesse und einer ordentlichen Portion Neugier stellten die Schüler viele Fragen, die von Herrn Bischler geduldig und sachkundig beantwortet wurden. „Wer kriegt denn eigentlich den Schatz, wenn man einen findet?“ Die Enttäuschung darüber, dass alle Fundstücke Staatseigentum sind war einigen Glücksrittern unter den Schülern sichtlich anzumerken. Das war jedoch schnell vergessen angesichts tröstlicher Erkenntnisse wie etwa, dass auch Steinzeitmenschen Zahnschmerzen hatten oder dass Laktoseintoleranz schon für Ötzi und Co. ein Problem war.

Große Augen bekamen die Schüler, als Herr Bischler begann, im Klassenzimmer Feuer zu machen. Manch einer staunte nicht schlecht, dass es gar kein Feuerzeug oder Zündhölzer dazu braucht, sondern dass alle „Zutaten“ hierfür auch heute noch in der Natur zu finden sind. Den lauten Applaus der Schüler hatte sich Herr Bischler jedenfalls redlich verdient.

HNG