Vorhang auf! Melden Sie Ihr Kind zu unserer Theaterklasse an

Die Theaterklasse hat in den Jahrgangsstufen 5 und 6 jede Woche zweistündig Theater­unterricht im Klassenverband. Dafür wird eine Stunde von der allgemeinen Stundentafel für die 5. bzw. 6 Klassen und eine zusätzliche Intensivierungsstunde verwendet, sodass die Schülerinnen und Schüler der Theaterklasse eine Stunde mehr Wochenunterricht als die Parallelklassen haben. Am Gymnasium München Fürstenried kommen alle Schülerinnen und Schüler, die Latein als 1. Fremdsprache bei der Einschreibung in die Jahrgangsstufe 5 belegen, automatisch in der Theaterklasse.

Sind Sie neugierig geworden? Dann erfahren Sie in unseren FAQs mehr über die Theaterklasse am Gymnasium Fürstenried:

Theaterklassen wirken sich in besonderem Maße auf das soziale Beziehungsgeflecht der Klassen aus, weil die Erfahrungen eines Klassenverbandes aus dem Theaterunterricht selbstverständlich gleichermaßen zurückwirken und die Bildungsprozesse nicht nur den Einzelnen, sondern die ganze Gruppe und damit das Miteinander im Klassenverband fördern.
So können Theaterklassen gerade in der Unterstufe eine ganz entscheidende Rolle bei der Entwicklung eines gesunden Klassenklimas und beim Aufbau einer solidarischen Klassengemeinschaft spielen. Das soziale Lernen und die damit verbundene Stärkung des Klassenverbandes spiegeln sich oftmals in der Lern- und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler in den anderen Unterrichtsfächern wider.

Das gemeinschaftliche Miteinander beim Thea­terspielen stärkt die Klassengemeinschaft und verbessert das Klassenklima, wodurch die Lern- und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler insgesamt gesteigert wird. Zudem schafft das Fach Theater weitere Spielräume für fächer­übergreifendes Arbeiten in der Schule.

Im schüler- und prozessorientierten Theaterunterricht der Theaterklasse sind Ausprobieren und Experimentieren zentrale Unterrichtsprinzi­pien. Arbeitsergebnisse werden in Präsentatio­nen vorgestellt.

Ästhetische Bildung
Im Theater lernen die Schüler, sich auf Theater einzulassen, Theater zu spielen, Theater zu gestalten, Theater zu sehen, Theater zu verstehen, über Theater zu reden und Theater zu bewerten. Die Bildungspotentiale des Theaters liegen hier in einer Form der künstlerischen Bildung.

Differenzerfahrungen
Durch das Spiel mit Fiktionen und den Möglichkeiten auf inszenatorischer, performativer und semiotischer Ebene eröffnen sich höchst komplexe Erfahrungs- und Bildungsmöglichkeiten. Theaterspiel kann so zu einem Medium der Erzeugung, Reflexion und Befragung kultureller, sozialer, historischer und subjektiver Wirklichkeit werden.

Persönlichkeitsentwicklung
Die Bindung der Bildungsprozesse an eigene leibliche Erfahrungen stärkt die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler, da sie gleichermaßen rationale wie emotionale, intellektuelle wie kreative, physische wie ästhetische, individuelle wie soziale Fähigkeiten fördert. Im Theater wachsen die Schülerinnen und Schüler über sich hinaus, lernen neue Seiten an sich und ihrer Umwelt kennen und eröffnen sich somit Wahrnehmungs- und Begegnungsalternativen.

Gemeinschaft
Der besondere Stellenwert von Theaterklassen zeigt sich auch in deren sozialer Dimension. Das Theater als soziale Kunstform bietet hier von den ersten Gruppenfindungsphasen bis hin zur gemeinsamen Aufführung zahlreiche Möglichkeiten, sich in der Begegnung mit anderen in einer Gemeinschaft zu erleben.

Probehandeln
Die Beschäftigung mit Theater bietet einzigartige Erfahrungsmöglichkeiten, in denen nicht nur über die Welt und das soziale Umfeld, sondern auch über sich selbst Überraschendes und Unerwartetes gelernt wird. Die Schüler erfahren sich dabei als wahrnehmende und gestaltende Subjekte und sind zugleich Objekte ihrer Wahrnehmung und ihres Gestaltungswillens.

Integration
Daneben bieten künstlerische Aktivitäten in Theaterklassen immer auch Kommunikationsmöglichkeiten jenseits der gesprochenen Sprache. Hier eröffnen sie eigene Chancen für interkulturelle Austausch- und Verständigungsprozesse. Dabei kann gerade im Zusammenspiel von gesprochener Sprache und künstlerischer Aktivität Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund gelingen.

Schlüsselkompetenzen
Das Potential von Theaterklassen trifft die wesentlichen Grundzüge, die mit der Zielsetzung kompetenzorientierten Unterrichts verbunden werden:

  • Selbstkompetenz (Stärkung des Selbstbewusstseins, Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten, Förderung der Kreativität)
  • Soziale Kompetenzen (Teamgeist und Toleranz, Verantwortung und Vertrauen, Kritikfähigkeit und Lösungsorientierung)
  • Ästhetische Bildung (Sensibilisierung für die darstellenden Künste, Experimentieren mit künstlerischen Gestal­tungsmöglichkeiten)

Die Anmeldung für die Theaterklasse erfolgt bei der Einschreibung in die Jahrgangsstufe 5.

Bitte beachten Sie:
Wählt Ihr Kind Latein als 1. Fremdsprache, so ist es gleichzeitig für die Teilnahme an der Theater­klasse für die Jahrgangsstufen 5 und 6 verbind­lich angemeldet.

Die Schülerinnen und Schüler der Theaterklasse erhalten im Zeugnis eine zusätzliche Bemerkung über die Teilnahme an der Theaterklasse. Ihre Kinder werden nicht benotet und nicht mit zu­sätzlichen Leistungserhebungen (z.B. Schulaufgaben oder Stegreifaufgaben) belastet.

Für die Teilnahme an der Theaterklasse sind kei­ne Vorkenntnisse nötig. Aufgeschlossenheit für gemeinschaftliches kreatives Arbeiten in der Klasse und Freu­de am Theaterspiel sollten natürlich vorhanden sein.

Mit dem Ende der 6. Klasse endet auch die Theaterklasse. Danach können die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen am Schauspiel im regulären Unterricht oder in spezifischen Theaterkursen (Wahlkurs) weiterverfolgen, die für verschiedene Jahrgangsstufen angeboten werden. Natürlich können die Schülerinnen und Schüler auch an anderen Wahlkursen teilnehmen.

Text: Gregor Pelger
Bild: pixabay/Nachrichten_muc