Yeral Dicko zu Besuch am Gymnasium Fürstenried

Am 10. Oktober 2019 folgte Yeral Dicko der Einladung von Frau Mutter und besuchte das Gymnasium Fürstenried, um für alle 8. Klassen einen Vortrag über das SEWA-Projekt und das Land Burkina Faso zu halten. Herr Dicko war der Ansprechpartner des SEWA-Projektes für das Gymnasium Fürstenried.

Zunächst hieß Frau Mutter alle willkommen und stellte Frau Marthouret als Dolmetscherin vor, da Herr Dicko nur Französisch sprach. Im Folgenden begrüßte der Wahlkurs Burkina Faso Yeral sowohl auf Deutsch als auch Französisch und überreichte ihm ein selbstgemachtes Armband. An dieser Stelle berichtete Yeral, dass Geschenkübergaben in Burkina Faso immer fotografiert werden sollen und ein übliches Geschenk in Burkina Faso ein Huhn sei.

Zu Beginn des Vortrags wurden die SchülerInnen darüber informiert, dass bereits insgesamt 26 Schulen durch die Spenden des Gymnasiums Fürstenried an das SEWA-Projekt elektrifiziert wurden. 

Es herrschen in Burkina Faso harte Lebensbedingungen. „Dennoch haben die Menschen keine traurigen Gesichter, man sieht ihnen ihre Lebensfreude an“, berichtet Yeral. Denn es gibt nicht nur Elend und Trauer, sondern auch viele Feste und Spiele, welche immer nach erfolgreichen Ernten stattfinden.

Da es nur wenig elektrisches Licht in Burkina Faso gibt, hat dieses eine ganz besondere Bedeutung dort. Yeral spricht von „schwarzen Nächten“, was bedeutet, dass nachts oftmals nicht einmal in weiter Ferne ein Licht zu sehen ist. Seitdem die Geburten mit Hilfe von elektrischem Licht stattfinden, geht die Kindersterblichkeit sowie die Sterblichkeit der gebärenden Mütter deutlich zurück. Außerdem finden in den elektrifizierten Schulen die Wahlen statt und somit werden diese Orte zu den Zentren der Dörfer. Die Kinder in Burkina Faso gehen sehr gerne in die Schule, da ihnen Bildung eine Perspektive bietet. Abends sitzen sie in den Großstädten unter den Straßenlaternen auf der Straße, um im Dunklen noch lernen zu können. 

Im weiteren Verlauf des Vortrags beschrieb Herr Dicko den Weg der Spendengelder bis hin zur Elektrifizierung: Die Solarpanels werden auf den Dächern der Häuser angebracht, welche meist Lehmhäuser sind, d.h. sie bestehen aus einem Gemisch aus Lehm und Stroh. Alle drei Jahre müssen die Anlagen kontrolliert werden. An jeder Schule wird ein Schild aufgestellt, welches den Spender der Solarpanels zeigt, welcher in 26 Fällen das Gymnasium Fürstenried ist. 

Am Schluss des Vortrags fand eine interessante Fragerunde statt.

  • Schüler: Warum benutzt man nicht einfach Kerzen anstatt elektrisches Licht? 

Yeral: Dies wäre viel zu teuer.

  • Schülerin: Wie sieht es allgemein mit der Nahrung in Burkina Faso aus? 

Yeral: Es gibt zwar keine Supermärkte, aber es findet alle drei Tage ein Markt statt. Im Gegensatz zu uns kann sich in den Schulen kein Kind aussuchen, was es zu essen bekommt, denn es kommt das auf den Tisch, was gerade da ist. Außerdem sind die Kinder oft sehr hungrig.

  • Schüler: Gibt es Konflikte unter den Dörfern? 

Yeral: Es gibt beispielsweise Konflikte darüber, welches Dorf die Solarpanels bekommt. Es finden auch Diebstähle der Anlagen statt. Trotzdem existiert zwischen den Dörfern eine enge Verbindung, denn die Dörfer, die gut ausgestattet sind helfen normalerweise den anderen Dörfern. Das heißt auch, dass die Kinder des einen Dorfes in dem anderen Dorf lernen dürfen (mit deren Licht).

  • Schüler: Wie sieht die medizinische Versorgung aus? 

Yeral: Die meisten Menschen müssen ungefähr 10 km zum nächsten Arzt laufen. 

  • Schülerin: Welche Religion gibt es in Burkina Faso?

Yeral: Es gibt verschiedene Religionen. Jeder aber glaubt an die „Mutter-Erde“ und ihre Vorfahren.

Artikel einer Wahlkursschülerin