Besuch der Oper Macbeth – ein Erfahrungsbericht

Schülerinnen und Schüler des Musikkurses der 12. Jahrgangsstufe besuchten Verdis Oper Macbeth und erhielten damit Einblicke in die Opernwelt und traditionelle Rollenbilder. Florian Zeller berichtet.

Als sich am 29. November das Publikum von Verdis Oper Macbeth in der Bayerischen Staatsoper einfindet, mischen sich ebenfalls die Schülerinnen und Schüler des Musikkurses der 12. Jahrgangsstufe von Frau Hill, zusammen mit weiteren operninteressierten Schülerinnen und Schülern der Stufe, unter die feine Münchner Abendgesellschaft.

Nach ausführlicher Diskussion des komplexen Stoffes der Oper, welche nach Texten von William Shakespeare verfasst wurde, sind die elf Schülerinnen und Schüler bereit, die moderne Interpretation des Opernklassikers von Regisseur Martin Kušej vollumfänglich zu genießen. 

Das Stück handelt dabei unüblicherweise nicht von Liebe, sondern vielmehr von dem Verlangen der Hauptfigur Macbeth und seiner Frau, Lady Macbeth, nach Macht. Nach der Prophezeiung von Hexen, welche an diesem Abend durch Solisten des Tölzer Knabenchors dargestellt werden, entscheidet sich Macbeth durch die Anstiftung seiner Frau, das Eintreffen der Prognosen, dass er zum König gekrönt werden wird, zu beschleunigen. Indem er den König ermordet, wird er nun selbst zum Herrscher Schottlands gekrönt. Abermals erscheinen Macbeth die Hexen und sagen nun vorher, dass der König nur, falls ein Wald gegen ihn vorrückt und ein Mann, der nicht von einer Frau geboren wurde gegen ihn kämpft, besiegt werden kann. Während ihr Mann sich durch die Absurdität der Prophezeiung in Sicherheit wiegt, bekommt Lady Macbeth Gewissensbisse und stirbt kurz darauf an diesen. Schlussendlich bewahrheiten sich die Voraussagen der Hexen aber, als Macbeths Antagonist, König Macduff, welcher aus dem Mutterleib geschnitten wurde und sich als Wald getarnt auf Macbeths Burg hinbewegt, diesen im Kampf besiegt. 

Zwar fiel es manchen der jungen Zuschauer sichtlich schwer, in Anbetracht ihres stressigen Oberstufenalltags, die mehr als dreistündige Darbietung konzentriert von ihren Plätzen aus zu verfolgen. Dennoch stieß die durch das teils mystisch anmutende Bühnenbild realisierte Inszenierung auf positive Resonanz. 

Während das heute ausgemusterte Frauenbild der manipulativen Ehefrau in der Figur Lady Beths für die Schülerinnen und Schüler nur noch im historischen Zusammenhang des Stückes nachvollziehbar war, kann sich die Bayerische Staatsoper freuen, durch die Vorstellung sicher einige neue Operngänger gewonnen zu haben. 

Text: Florian Zeller, Q12 

Bild: Gymnasium Fürstenried